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Samstag, 14. Oktober 2017

Story ohne Namen Teil 2

...und lallte laut "Du Miststück! Da siehst du mal wozu du mich gebracht hast. Mach dich nach Hause du Nichtsnutz!" Ich konnte mich nicht bewegen, nur weinen. Soeben hatte ich meinen besten Freund verloren. Von hinten hörte ich nur Herrn Springer auf uns zueilen. "Nelke, was ist passiert?" Ohne das ich die Chance hatte zu antworten maulte mein Vater, nein diese Bezeichnung verdiente er nicht, mein Erzeuger "Wer sind sie denn? Sag nicht du kennst dieses..." "Verlassen Sie sofort mein Grundstück! Und wagen sie es erst gar nicht irgendein Schimpfwort fallen zu lassen." Fiel Herr Springer meinen Erzeuger ins Wort. Ich kannte meinen Vater gut genug, um zu wissen, was gleich passieren würde. Also raffte ich mich auf, legte meine Hand bei Herrn Springer auf die Brust "Ist schon gut. Ich sollte mit meinem...mit meinem Vater nach Hause fahren." würgte ich hervor. Von oben herab blickte mein Vater mich hasserfüllt an. Einen Moment lang hielt ich inne, drehte mich nochmals zu Herrn Springer um und flüsterte "Könnten Sie meinen Hund Bob beerdigen?" Mehr brachte ich nicht hervor, eh mein Schlurzen meine Stimme brechen lies. Fassungslos starrte er mich an, als auch schon die Hand meines Vaters mit einem lauten Knall in meinem Gesicht landete. Ich schmeckte Blut und vernahm noch die Worte von Herrn Springer "Du solltest gehen und nicht wieder hier herkommen, Penelope. Ich werde deinem Wunsch nachkommen und dann sind wir quit." Ich nickte nur schwach und lies mich ohne Gegenwehr von meinem Erzeuger in sein schmutziges Auto zerren. Die ganze Fahrt über schimpfte mein Vater, ich sei genauso eine Schlampe wie meine Mutter, wir würden ihm nichts danken. Das Auto füllte sich mehr und mehr mit seinem Geruch. Eine Mischung aus Schweiß, Alkohol und Erbrochenem. Ich musste ein würgen unterdrücken. Wie konnte ein so schöner Tag nur so enden?Wie sollte ich je diesem Alptraum entkommen? Von Herrn Springer würde ich sicher nichts mehr hören, geschweigedenn einen Cent für meine Arbeit sehen. Verübeln konnte ich es ihm nicht. Dabei brauchte ich allesamt Geld, was ich bekommen konnte. Die Abschlussprüfungen standen bevor und somit konnte ich bald von hier verschwinden und ein neues Leben beginnen. Da Auto meines Erzeugers kam zum Stehen. Ich hob den Blick, wir waren Zuhause. Auch unserem Haus sah man an, dass das Geld nur in die Beschaffung von Alkohol floss. Die Fenster waren undicht und teilweise riss das Glas, die Fassade bröckelte und das Dach musste ich nach jedem Sturmreparieren. Mein Vater zwang mich mit einer Leiter auf das Dach, um alle gefallenen Ziegel wieder an ihren Platz zu schaffen. Letzten Winter fiel ich dabei vom glatten Dach und habe mir dabei den rechten Arm gebrochen. Ich denke zumindest, dass es so war. Es knackte laut beim Aufprall und der Schmerz lies mich fast ohnmächtig werden. Ich muss nicht nochmal erwähnen, dass es auch für Arztbesuche kein Geld gab... Auch die Eingangstür hing mehr schlecht als recht in ihren Angeln. In Gedanken griff ich zur Beifahrertür um auszusteigen, als mich eine dürre Hand fest am Arm griff. "Die restlichen Ferien werde ich dich nicht aus den Augen lassen. Du siehst, hier wartet genug Arbeit auf dich. Mein Mädchen will doch ihrem Papi gefallen?" spuckte er. Ich sah ihn ausdruckslos an und gab nur ein leises "Natürlich" von mir. Beim aussteigen bemerkte ich vorn rechts eine Beule im Blech , an der Stoßstange klebte Blut und ein großes Büschel Fell. Mir wurde schlecht, dann war es dunkel...
Langsam öffnete ich meine Augen. Draußen dämmerte es bereits. Nur langsam realisierte ich, wo ich war. Ich lag allein in meinem Bett, meine Haare klebten an meinem Hinterkopf. Und oh! Wie mein Kopf brummte. Es kostete mich schier unendliche Kraft mich aufzurichten. Mein Kopfkisten war blutgetränkt und als ich meinen Hinterkopf abtastete,wusste ich auch warum. Ich musste ohnmächtig geworden sein, dabei schlug ich scheinbar mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf. Mit Platzwunden kannte ich mich aus. Sei es durch Bierflaschen oder Türrahmen, ab und an auch die Kante vom Esstisch. Die Erinnerungen an heute morgen kamen wieder. Unwillkürlich liefen mir wieder die Tränen. Mein Bett würde nun kalt und leer bleiben. Kein Freund mehr an meiner Seite. Wo auch immer ich die Kraft zum überleben her nahm, es war noch etwas davon da. So stieg ich langsam aus meinem Bett und tapste vorsichtig ins Bad. Im Spiegel sah ich meine geröteten Augen mit dunklen Rändrn, meine vom Schlag aufgeplatzte Lippe. Vorsichtig wusch ich mein Gesicht und kämmte meine Haare. Langsam bürstete ich mir das angetrocknete Blut aus den Haaren und band sie zu einem Pferdeschwanz, damit niemand die Wunde sehen konnte und die Wunde heilen. Mein nächster Weg würde zu meiner Mum sein. Ich liebte sie.Sie war eine gute Seele von Mensch und liebte auch mich. Heute hatte ich sie noch nicht gesehen, aber gestern auch nicht. Komisch. In der Küche schien niemand zu sein. So konnte ich mir, ohne das mein Vater es bemerkte, eine Scheibe Brot nehmen. Ich hatte solch einen Hunger. Aber mehr als trockenes, hartes, altes Brot war nicht da. Mit meiner Beute, die ich unter meinem Shirt versteckte, machte ich mich auf den Weg Richtung Wohnzimmer. Dort lag mein Vater im schmutzigen Feinripphemd und Unterhose. Dreckig,schlafend, betrunken.






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